Buch - Der nächste Redner ist eine Dame
Ein Buch über die Frauen im ersten Deutschen Bundestag.
In der ersten Legisaturperiode des Bundestages (1949-1953) waren unter den gewählten 410 Abgeordneten nur 38 Frauen, also 9%. Dieser Anteil entsprach ungefähr der Frauenvertretung zu Beginn der Weimarer Republik im Reichstag.
Auf den Aufnahmen sind die Frauen unter den dunkel gekleideten Herren kaum zu entdecken. Auch politisch hatten sie es schwer, in Erscheinung zu treten. Die ersten sechs Sitzungen vergingen, ohne dass eine Frau das Wort ergriffen hätte. Zu Abendveranstaltungen wurden die weiblichen Abgeordneten in der Regel nicht eingeladen. Stattdessen bekamen sie das Angebot, mit der Frau des Bundespräsidenten Tee zu trinken.
Die 38 Frauen, ihre politische Arbeit und nicht selten auch ihre Namen sind in der Bevölkerung kaum bekannt. Anlässlich des 75. Jahrestages der Konstituierung des ersten Deutschen Bundestages wurden in den Wissenschaftlichen Diensten des Bundestages ihre Biografien aufwändig recherchiert. Daneben setzten sich namhafte Autorinnen unserer Zeit intensiv mit der Lebensgeschichte einzelner ausgewählter weiblicher Abgeordneter auseinander – so entstanden ganz persönliche Porträts dieser Pionierinnen der bundesdeutschen Parlamentsgeschichte. Ein spannendes Lesebuch, das in die Anfänge führt und auch danach fragt, woran wir heute erinnern.
Der Buchtitel ist ein Zitat des Bundestagspräsidenten Erich Köhler, der die erste Rede der Theologin und CDU-Abgeordnete Anne Marie Heiler am 12. Mai 1950 mit den Worten ankündigte „Der nächste Redner ist eine Dame".
38 Kurzporträts und Texte von Helene Bukowski, Julia Franck, Shelly Kupferberg, Terézia Mora und Juli Zeh. Mit einem Vorwort der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.
Material: Hardcover
Maße: 21 x 13,5 cm. 256 Seiten.